THW übt in den Katakomben des Flughafen Tempelhof

Berlin Neukölln/Tempelhof: Wenn die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) einen Einsatz unter Atemschutz absolvieren, muss jeder Handgriff sitzen. Deshalb ist es wichtig, unter einsatznahen Bedingungen regelmäßig den Ernstfall zu üben. Die weitläufigen Kellergewölbe unter dem Hangar 2 des stillgelegten Flughafen Tempelhof bieten den Helfern des Ortsverbandes Neukölln dafür ideale Voraussetzungen.
Gegenseitig überprüfen zwei Helfer den korrekten Anschluss der Atemschutzgeräte (Foto: THW/Anja Villwock)

Gegenseitig überprüfen zwei Helfer den korrekten Anschluss der Atemschutzgeräte (Foto: THW/Anja Villwock)

Wenn starker Rauch oder andere gifte Gase an der Einsatzstelle das normale Atmen unmöglich machen, rücken die Retter mit Atemschutzmaske und Druckluftflasche aus. Um dies zu üben, treffen rund 30 Aktive am 31. März 2012 am Hangar 2 des Flughafen Tempelhof mit ihren blauen Einsatzfahrzeugen ein. Sieben Atemschutzgeräteträger werden die jährlich vorgeschriebene Atemschutzübung absolvieren. Ihre Aufgabe besteht darin, die unübersichtliche Kelleranlage des Flughafens zu erkunden und eventuelle Verletzte zu finden - und dies in absoluter Dunkelheit. Gute Kondition und Orientierungssinn sind nun gefragt. "Man hat den Eindruck, dass die Dunkelheit den Raum verändert und kleiner macht" erzählt eine Helferin. Nur tastend können sich die Zweier-Trupps vorwärts bewegen. Eine dabei ausgelegte Führungsleine markiert den Rückweg.

Über Funk bekommen die THW-Helfer Anweisungen von der Einsatzleitung. Hier wird auch die Atemschutzüberwachung durchgeführt: die Helfer müssen regelmäßig die Rest-Druckluft in ihren Flaschen kontrollieren, damit sie noch genügend Atemluft für den Rückweg haben. Für Notfälle steht ständig ein Sicherheitstrupp mit Ersatzflaschen und einem Bergungstuch bereit. Außerdem begleiten zwei Kameraden der Johanniter Unfallhilfe die Übung, um die medizinische Versorgung sicherzustellen.

"Cool" finden die neun THW-Junghelfer des Ortsverbandes Neukölln den Aufenthalt in der Dunkelheit. Sie dürfen die Verletzten mimen und werden von den "Großen" aus dem Gebäude getragen. Weitere Verletzte aus den entfernteren Kellerräumen werden mit einer Trage gerettet. Unter Atemschutz, in engen und dunklen Räumen ist das Schwerstarbeit.

Und das Übungsfazit? "Es hat viel Spaß gemacht, in einer unbekannten Umgebung zu üben," erklären die Helfer des Ortsverbandes Neukölln. Für das nächste Jahr haben die Helfer des THW-Ortsverbandes Neukölln schon wieder neue Ideen für eine Übung - vielleicht wieder auf dem Flughafen Tempelhof...

Text: THW/Anja Villwock


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