An ihrem Ausbildungsabend rücken zehn THW-Helfer zur Krugpfuhlsiedlung aus. An zwei Unterflurhydranten schlossen sie Standrohre an, verlegten zwölf B-Schläuche bis zur Grünanlage und sicherten die sechs Meter tiefer gelegene Ausflussstelle der Schläuche mit einer Sandsackpalette. Um 19:30 Uhr hieß es dann: Wasser marsch!
„Wir wollen das eiszeitliche Gewässer wieder füllen, um das Naturdenkmal und die Artenvielfalt zu erhalten,“ erläuterte Stephan Wiedemann von der Unteren Naturschutzbehörde des Neuköllner Bezirksamtes, der das Projekt begleitete. Langjährige Anwohner erzählten ihm, dass dort früher Fische lebten und im Frühjahr ein wahres Froschkonzert herrschte. Ein Gutachten hatte ergeben, dass sich der kleine Weiher nur aus Regenwasser speist, das leider (abgesehen von einigen Starkregenereignissen) in den letzten Jahren nicht ausreichte, um dauerhaft Wasser im Pfuhl zu halten.
Einige Kinder nutzen auch gleich den neuen „Wasser-Spielplatz“, der sich mit einer Förderleistung von etwa 60 Kubikmeter Wasser pro Stunde langsam in einen Teich verwandeln wird. Die THW-Helfer werden das Befüllen an den nächsten Tagen fortsetzen, denn die Senke fasst geschätzte 400 Kubikmeter Wasser.
Die Krugpfuhlsiedlung rund um das eiszeitliche Wasserbiotop entstand ab 1925 und ist zusammen mit der Hufeisensiedlung ein lohnenswertes Ausflugsziel in die moderne Architektur und Wohngestaltung vor fast 100 Jahren.