Trinkwasser für JALLUCKKRASNI

Sie wissen nicht, wo JALLUCKKRASNI ist? Na ganz in der Nähe von Jüterbog - zumindest war es dort vom 2. bis 5. Juli 2015, als die Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser Ausland (SEEWA) dort ihre Großübung veranstaltete. Die SEEWA-Einheiten können mit ihren Wasseraufbereitungsanlagen aus Flusswasser Trinkwasser machen und damit vor allem im Ausland nach Erdbeben oder Dürren die Bevölkerung versorgen.

Tobias Kohlmorgen auf dem Weg zu einem realitätsnahen Verkehrsunfall. Tobias ist Truppführer in der Neuköllner Fachgruppe Wassergefahren. 'Nebenbei' engagiert er sich außerdem im SEEWA-Team Nord. Quelle: THW/ Jan Engel

Tobias Kohlmorgen, Truppführer in der Neuköllner Fachgruppe Wassergefahren, ist seit 2013 "nebenbei" auch  Laborant in der SEEWA. Die "Reise" JALLUCKKRASNI war Tobias erste große SEEWA-Übung: "Ich fand sie sehr detailreich und realistisch gestaltet." Schon bei der Einreise gab es Probleme am Flughafen. Unter militärischer Aufsicht mussten die Zollformalitäten erledigt werden. Danach galt es, sechs Tonnen Gepäck aus dem Cargo-Bereich auf gemietete Fahrzeuge zu verladen und zwar per Hand. Auf dem Weg zum Camp mussten die 20 SEEWA-Helfer und Helferinnen auf Blindgänger achtgeben und eine Kontrolle der einheimischen Milizen über sich ergehen lassen. Ein souveränes Auftreten und Gelassenheit waren hier besonders gefragt. Abends wurde das Camp eingerichtet und die Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Tobias Aufgabe als Laborant war es, die Rohwasserqualität zu beurteilen, die Zugabe der erforderlichen Chemikalien zu überwachen und sicherzustellen, dass das Reinwasser den Ansprüchen an Trinkwasser genügt.

Am nächsten Tag stand ein Meeting mit Einsatzkräften anderer internationaler Hilfsorganisationen und ein Interview mit der BBC auf dem Programm, die Kommunikation erfolgte natürlich in Englisch. Danach musste Tobias während einer Erkundung vorhandener Brunnen außerdem als Sanitäter Erste Hilfe bei einem Verkehrsunfall leisten. Die SEEWA-Mitglieder haben nicht nur eine spezielle Aufgabe im Team sondern müssen viele Qualifikationen abdecken. "Wichtig ist auch, dass sich alle Teilnehmer als Team möglichst schnell verstehen und das war bei uns schon am ersten Abend der Fall" freute sich Tobias.

Am nächsten Tag galt es noch, verschiedene Reparaturen in einem nahe gelegenen Krankenhaus durchzuführen, Rohrleitungen zu verlegen und das defekte Rad eines LKWs auszutauschen. Bei 38 °C war das eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber auch das ist ein wichtiges, wenn auch ungeplantes Übungselement, denn eine gute körperliche Fitness ist unverzichtbar im Auslandseinsatz.

Tobias fand die SEEWA-Übung sehr gelungen. Zugunsten der Übung verzichtete er sogar auf das Sommerfest des Ortsverbandes und auf die Verleihung des Helferzeichens in Gold. Das erhielt er zwei Wochen später aus den Händen des Ortsbeauftragten.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: