Sturmfront über Berlin sorgte für zahlreiche Einsätze

Zunächst sah es nach einer normalen Feuerwehrbereitschaft am Samstag aus. Helferinnen und Helfer aus Marzahn und aus Neukölln besetzten ihre Gerätekraftwagen (GKW), um turnusgemäß Technische Hilfeleistungen von der Leitstelle der Berliner Feuerwehr zu übernehmen.
Wittenbergplatz in weiß, 65 Sack Ölbindemittel mussten die THW-Helfer verteilen, um eine gefährlich glatte Ölspur unschädlich zu machen. Quelle: THW Neukölln

Wittenbergplatz in weiß, 65 Sack Ölbindemittel mussten die THW-Helfer verteilen, um eine gefährlich glatte Ölspur unschädlich zu machen. Quelle: THW Neukölln

Die Helfer der Neuköllner GKW-Besatzung wurden am Vormittag zum Stichwort „Öl-Land“ am Wittenbergplatz gerufen. Auf eine 4 km lange Ölspur mit einer Fläche von ca. 2.000 qm streuten sie 65 Säcke Ölbindemittel aus. Neben den sieben THW-Helfern waren außerdem zehn Feuerwehrleute mit drei Einsatzfahrzeugen und zwei Polizeistreifen beteiligt.

Bei ihrem zweiten Einsatz galt es, an einem Mehrfamilienhaus 2 qm Außenputz im 5. Obergeschoss abzuschlagen. Teile der Fassade waren bereits auf den Gehweg gefallen. Ausgestattet mit einem Sicherungsgurt entfernte ein Helfer aus einem Fenster den losen Putz mit einem Einreißhaken.

Ab 13:00 Uhr zog eine überraschend starke Sturmfront über Berlin, die Böen von bis zu 100 km/h mit sich brachte. Die Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus. Zusätzlich wurden sechs freiwillige Feuerwehren in den Dienst gerufen.

Nun hatten die THW’ler richtig zu tun. Um gefährdende Bauteile in 20 m Höhe eines Hauses zu beseitigen, musste zusätzlich eine Drehleiter der Berliner Feuerwehr angefordert werden. Ganz nebenbei wurde auch noch Hilfe bei einem Verkehrsunfall auf derselben Kreuzung geleistet.

Auch bei einem folgenden Einsatz sicherten die Einsatzkräfte lose Schutzbleche auf einem Dach. Bei zwei anderen Einsätzen beseitigten die Helfer durch den Wind zerbrochene Glasscheiben, die Passanten auf dem Fußweg und Hauszugang gefährdeten.

Zum Ende der Feuerwehrbereitschaft um 17:20 Uhr hatten die Neuköllner Helfer noch eine letzte große Herausforderung. Sturmtief „Christoph“ hatte einen 22 m langen Baum entwurzelt, der nun schräg an einem Wohnhaus lehnte. Die Helfer hinderten den Baum zunächst mit Stropps und Greifzug daran, weiter zu rutschen. Dann sägten sie Stück für Stück die Äste ab, um später die Krone und Seitenstämme zu entfernen. Zusammen mit den ebenfalls alarmierten Kameraden vom THW Lichtenberg waren die Helfer bis 21:30 Uhr gefordert.

Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, der Polizei und den THW-Kameraden aus Marzahn und Lichtenberg verlief perfekt. Alle Helfer hatten viel Spaß und genossen die Möglichkeiten, ihre Kenntnisse anwenden zu können. Die Berliner Feuerwehr meldete insgesamt 402 wetterbedingte Einsätze während des Ausnahmezustandes. Einsatzschwerpunkt war die Bearbeitung von umgestürzten Baumen und losen Bauteilen.


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