Sie besuchten den Betriebshof Weißensee in der Bernkasteler Straße und ließen sich vom Brandschutzbeauftragten Hans-Joachim Hasenbank, der selbst lange Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv war, in die Geheimnisse der Straßenbahn einführen.
Die wichtigste Lehre lautete: Keine Handlung am Fahrzeug, solange der Strom nicht abgeschaltet ist. Die Straßenbahnen fahren mit Gleichstrom im Kleinspannungsbereich zwischen 750 und 800 V. Ab 100 V besteht bei Berührung Lebensgefahr. Deshalb können heruntergefallene Äste oder andere Gegenstände auf der Oberleitung erst beseitigt werden, wenn der mit Sonderrechten ausgestattete Turmwagen der BVG die Oberleitung stromlos geschaltet hat. Die Ehrenamtlichen vom THW konnten auch einmal selbst den Stromabnehmer der Straßenbahn herunterkurbeln und die Tram so vom Strom abkoppeln. Gefahr besteht dann aber immer noch, da Straßenbahnen durch das Bremsen Strom ins Netz einspeisen oder die Batterien noch Strom abgeben können.
Auch wenn Gegenstände unter die Tram geraten, ist Vorsicht geboten. Bei einem Gang unter die Straßenbahn wies Ausbilder Hasenbank auf die möglichen heißen Bremsscheiben hin sowie auf die Notbremsanlage mit Sand. Auch die Magnetschienenbremsen beeindruckten die THW-Einsatzkräfte. Diese Bremsen pressen sich mit 8 t Druck auf die Schienen. Hier sollte keine Hand dazwischen liegen. Die Niederflurfahrzeuge haben eine Bodenfreiheit über der Straße von 8 cm. Da die Straßenbahnen aus einer selbsttragenden Karosserie bestehen, sollte nur der komplette Zug auf beiden Seiten gleichzeitig angehoben werden. Extra dafür vorgesehene Hebebolzen und Verspannungsmaterial befinden sich auf zwei Gerätewagen der Feuerwehr und bei der BVG.
Zwei Stunden und viele Fragen später war der Rundgang oberhalb, unterhalb und in der Straßenbahn beendet und die Helferinnen und Helfer des THW um einige Erkenntnisse reicher.