Runter geht es immer!

Unter diesem Motto veranstalteten 18 Helfer aus Neukölln und Treptow-Köpenick am 23. August 2014 eine Ausbildung auf dem Polizeiübungsgelände in Berlin-Ruhleben. Geübt wurden alle Methoden, um verletzte Personen aus höheren Stockwerken auf die Erde zu bringen - ohne das Treppenhaus zu benutzen.
Der Schleifkorb hängt am Drahtseil und kann nun 35 m bis zum nächsten Haus in der Luft schweben. Foto: THW/Joachim Schwemmer

Der Schleifkorb hängt am Drahtseil und kann nun 35 m bis zum nächsten Haus in der Luft schweben. Foto: THW/Joachim Schwemmer

Los ging es damit, die eigenen Helfer abzuseilen. Dazu bauten die THWler mittels Gerüststangen einen Ausleger. Jetzt konnten die Helfer das Rollglissgerät einhaken und mit dem Abseilen der Kameraden beginnen. Aus dem 3. Obergeschoss war das schon eine kleine Herausforderung für diejenigen Helfer, die das erste Mal mit dem Gerät umgingen.

Unten angekommen wurden gleich die ersten "Einsatzaufträge" erteilt: in einem Hochhaus waren zwei Mieter in den oberen Etagen eingeschlossen, nachdem ein umgeknickter Hochspannungsmast das Treppenhaus blockierte. Die Helfer hatten nach der Erkundung die Aufgabe, eine Person im Schleifkorb abzuseilen und die zweite Person mittels einer "schiefen Ebene" zur Erde zu bringen.

Kaum fertig, kam schon die nächste Anforderung. Nach einem Unfall zwischen einer U-Bahn und einem PKW musste ein Verletzter aus dem umgestürzten Auto gerettet werden. Dies gelang - entgegen der Übungsannahme - ohne Schere und Spreizer anzuwenden. Dann wurde mit der Seilwinde des Gerätkraftwagens und mit Muskelkraft das Fahrzeug aus dem Weg geschafft, damit die U-Bahn wieder freie Fahrt hatte (Berliner wissen, dass dies ein höchst unrealistisches Einsatzszenario ist, da die U-Bahn meist im Tunnel unterwegs ist).

Nach der Mittagspause ging der nächste Notruf ein. Wieder wurden zwei Personen vermisst, die im 3. Obergeschoss eines Hauses gefunden wurden. Eine Person konnten die Ehrenamtlichen mit einem Leiterhebel abtransportieren. Für den zweiten Verletzten hatte die Übungsleitung den Bau einer Seilbahn zum nächsten Hochhaus vorgesehen. Hierzu konstruierten die Helfer in jedem Haus einen Verankerungspunkt, an dem das Drahtseil mit dem Greifzug gespannt und befestigt wurde. Der Schleifkorb wurde mit der Drahtseilrolle und den Führungsleinen versehen und schon konnte die verletzte Person die 35 m zum nächsten Gebäude durch die Luft schwebend überwinden.

Führungsstrukturen, Kommunikation, Flexibilität und Teamwork waren weitere Ziele, die neben dem Retten von Personen aus Höhen Schwerpunkt der Ausbildung waren. Je nach Ausbildungsstand konnten die Helfer ihr Wissen auffrischen oder kehrten mit ganz neuen Eindrücken in den Ortsverband zurück.


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