Im Regen unterwegs für Berlin

Starke Regenfälle überfluteten seit dem Mittag des 29. Juni 2017 Berlin. Nachdem die Berufsfeuerwehr und die freiwilligen Feuerwehren der Stadt im Dauereinsatz waren, wurden aufgrund des Ausnahmezustands ab 17:00 Uhr auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in den Dienst gerufen.
Im strömenden Regen pumpen die THW-Helfer das Wasser von einem überfluteten Parkplatz in Bohnsdorf ab. Quelle: THW/ Florian Klawonn

Im strömenden Regen pumpen die THW-Helfer das Wasser von einem überfluteten Parkplatz in Bohnsdorf ab. Quelle: THW/ Florian Klawonn

200 Helferinnen und Helfer aus allen 12 Ortsverbänden der Stadt besetzten ihre Einsatzfahrzeuge. Besonders gefragt waren Pumpen, da viele Straßen unter Wasser standen. Auch Keller, Tiefgaragen und Tunnel liefen voll, so dass der Feierabendverkehr ins Stocken kam.  

Um Berlin von den Wassermassen zu befreien waren auch zwei Gruppen aus dem Neuköllner Ortsverband mit ihren Bergungsfahrzeugen in der Nacht unterwegs. Die Einsätze bekamen die THW-Kräfte über die Leitstelle des THW von der Notrufzentrale der Berliner Feuerwehr.

Bei einem Hotel in Kreuzberg war der Keller durch die Lichtschächte vollgelaufen. Die THW-Kräfte einer Neuköllner Bergungsgruppe leuchteten gegen Mitternacht die Einsatzstelle aus. Die Belegschaft hatte schon selbst den Großteil des Wassers abpumpen können, so dass das THW nicht mehr viel zu tun hatte. Zum nächsten Einsatz wurden die Ehrenamtlichen wieder zu einem vollgelaufenen Keller nach Mitte gerufen, aber auch hier war das Problem bereits gelöst. Der dritte Einsatz fand in Kreuzberg statt. Wegen Bauarbeiten an einem Wohnhaus waren die Regenabläufe abmontiert. So lief das Regenwasser an der Wand entlang direkt in eine Wohnung. Nach Erkundung in Wohnung und Innenhof tauschten zwei Helfer mit Absturzsicherungsgurten einiger Trittbeläge auf dem Baugerüst und änderten den Wasserabfluss vom Dach. So schoss das Regenwasser nicht mehr direkt an der Hauswand entlang und die Wohnung konnte trockengelegt werden. Durchnässt aber zufrieden beendeten die THW-Helfer gegen 3:00 Uhr ihre nächtlichen Aktivitäten.

Nachdem die zweite Neuköllner Bergungsgruppe ihren ersten Einsatz zum Keller-Leerpumpen in einem Altbau beendet hatte, wurden sie nach Bohnsdorf gerufen. Auf dem Gelände eines Baumarktes waren der 8.000 m² Parkplatz und zwei von drei Rückhaltebecken überflutet. Die Neuköllner Ehrenamtlichen versuchten in der Nacht, zusammen mit der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Charlottenburg-Wilmersdorf, die Wassermassen abzupumpen. Aus Neukölln kamen vier Pumpen à ca. 1.500 l/min zum Einsatz, dazu das Stromaggregat NEA 60 kVA  zum Betrieb der Pumpen und der Scheinwerfer sowie der Ladekran. Ihren Einsatz beendeten die Helfer am Freitag früh um 5:30 Uhr.

Am späten Abend erfolgte erneut eine Alarmierung. In der Gropiusstadt war eine Senke vollgelaufen, in der auch ein Haus stand. Wieder kamen die Helfer und die Pumpen aus dem Neuköllner Ortsverband zum Einsatz.

Neben den Berliner THW-Kräften waren auch Kameraden aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt im Einsatz. Im Stadtgebiet Oranienburg war es zu mehrfachen Überflutungen durch Starkregen gekommen. Besonders betroffen die Ortschaft Legebruch, wo aufgrund massiver Überschwemmungen vorsorglich der Strom abgestellt wurde. THW-Kräfte pumpten außerdem Regenwasser in einem Gewerbegebiet in Neuseddin und in einer Kita in Kleinmachnow ab. In Kremmen kann das Überlaufbecken einer Kläranlage die Wassermassen nicht mehr auffangen. Hier waren die Kameraden vom THW ebenfalls mit ihren Pumpen im Einsatz. Außerdem beseitigten sie Gefahrenstellen im Stadtgebiet Potsdam und in Rangsdorf.

Nicht nur die Neuköllner Kräfte auf den Bergungsfahrzeugen hatten zu tun. Im Ortsverband sorgten die Führungskräfte und die Verwaltungsbeauftragten dafür, dass die Arbeitgeber der Helfer informiert  wurden, denn aufgrund der langen Einsatzdauer wurden sie von ihrer regulären Arbeit am Freitag freigestellt. Arbeitgeber und Kollegen hatten sicherlich Verständnis dafür, dass die freiwilligen Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr nach dieser Nacht nicht pünktlich zum Dienst erscheinen konnten.


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