Gefahrenabwehr mit dem Mikroskop

An der Gefahrenabwehr für die Bevölkerung sind viele Menschen und Institutionen beteiligt. Gut, wenn man sich untereinander kennt und weiß, wer welche Aufgaben hat. Deshalb meldeten sich zehn THW-Helferinnen und Helfer aus Berlin-Neukölln beim Robert Koch-Institut (RKI) am 18. Oktober 2018 zu einem Besuch an.
Neuköllner THW-Helferinnen und Helfer an der Büste von Robert Koch. Quelle: RKI/ Dr. Maria an der Heiden

Neuköllner THW-Helferinnen und Helfer an der Büste von Robert Koch. Quelle: RKI/ Dr. Maria an der Heiden

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Als zentrale Forschungseinrichtung sind die Aufgaben vielfältig: Erforschung von Infektionskrankheiten und nicht-übertragbaren Krankheiten, Sammeln von Daten zu gesundheitlichen Trends, Entwicklung geeigneter Methoden und Abgeben von Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen. Das übergeordnete Ziel ist der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland und international.

Im Gebäude am Nordufer wurden die THW-Einsatzkräfte von Dr. Maria an der Heiden, stellvertretende Fachgebietsleiterin im Fachgebiet Surveillance, erwartet. Sie führte die Bergungshelfer und -helferinnen durch das interaktive Museum, das eng mit dem Leben von Robert Koch verbunden ist.

Robert Koch interessierte sich schon als Kind für Mikroskopie und Fotografie. Als praktizierender Arzt verschrieb er sich dann der Erforschung von Krankheitserregern. Ihm ist die Entdeckung des Tuberkuloseerregers zu verdanken. Außerdem entwickelte er Möglichkeiten, Krankheitserreger sichtbar zu machen. Auf seinen vielfältigen Reisen untersuchte Robert Koch auch in fremden Ländern die Entstehung von Seuchen und Epidemien. Diesem Forscherdrang zum gesundheitlichen Wohl der Bevölkerung fühlen sich die Mitarbeiter des Robert Koch-Institutes immer noch verpflichtet.

„Eine der Aufgaben des Instituts ist das Erkennen und Bewerten von biologischen Gefahrenlagen durch Krankheitserreger und biologische Toxine“, erläuterte Dr. Christian Herzog, Leiter der Informationsstelle des Bundes für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene (IBBS), den THW-Besuchern. Hierzu ist u.a. die Einsatzgruppe Bio am RKI aufgebaut worden, die bundesweit bei der Bewältigung entsprechender biologischer Einsatzlagen mit ihrer fachlichen Expertise beratend unterstützt und auch operationell herangezogen werden kann. In einer 2014 mit dem THW geschlossenen Kooperationsvereinbarung ist festgelegt, wie THW-Kräfte das RKI dabei unterstützen können. Sollte es zu einem „biologischen Ernstfall“ kommen, steht das THW mit seinen Einsatzfahrzeugen für Transportaufgaben bereit, stellt die Wasserversorgung für Dekontaminationsschleusen der Einsatzgruppe Bio bereit und richtet eine mobile Einsatzstelle ein. Transportfahrten konnten die Neuköllner Ehrenamtlichen im Sommer für das RKI bereits durchführen.  

Das THW profitiert ebenfalls von der Kooperationsvereinbarung. So berät das Robert Koch-Institut das THW bei der Bewältigung von biologischen Gefahrenlagen und stellt bei Bedarf Fachinformationen zu biologischen Agenzien bzw. zu Seuchengeschehen zur Verfügung. Zusätzlich leistet das Robert Koch-Institut im Rahmen seiner Aufgaben Unterstützung und Beratung von Auslandseinsätzen des THW. 

Bei ihrem Besuch hatten die THW-Einsatzkräfte nun auch einen Einblick in die Arbeit der Mitarbeiter des Robert Koch-Instituts. Im Einsatzfall können sie gemeinsam die Bevölkerung vor gesundheitlichen Gefahren schützen.


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