Die von den Berliner so genannte „Schwangere Auster“ hatte aus dem innovativen Werkstoff Stahlbeton gefertigte kühn geschwungene Deckenbögen mit einer Spannbetondecke. Wegen Überlastung und Korrosion an der Metallarmierung stürzte die Konstruktion 23 Jahre nach Fertigstellung ein.
Die Feuerwehr löste den Ausnahmezustand aus, auch da anfangs unklar war, ob es sich vielleicht um eine Detonation handelte. Schon eine Stunde nach dem Einsturz waren auch THW-Kräfte an der Einsatzstelle (60 waren es insgesamt, darunter 31 Helfer aus dem Bezirksverband Kreuzberg-Neukölln). Unter Lebensgefahr stützten sie zusammen mit der Feuerwehr den Deckenkranz mit Holzstapeln ab, zerschnitten mit dem Brennschneidegerät die aus dem Beton hängenden Stahldrähte, hoben Trümmerteile mit dem Kran an oder zerkleinerten Betonbrocken mit dem Gesteinsbohrhammer.
War man es beim Einsturz von Wohnhäusern gewohnt, einzelne Backsteine oder Holzplatten per Hand abtransportieren zu können, so konnten die Einsatzkräfte diesen Werkstoff nur mit schwerem Gerät bearbeiten. Letztendlich wurden bei dem Unfall zwei Menschen schwer verletzt, drei leicht verletzt und viele zutiefst geschockt.