Der Fall der Berliner Mauer

Ein weiterer Einsturz hielt die Berliner THW-Helfer Ende 1989 in Atem. Hier handelte es sich jedoch um ein friedliches Ereignis. Nach Protesten der DDR-Bevölkerung wurde am 9. November 1989 Bürgern aus Ostberlin überraschend der Grenzübertritt nach Westberlin ermöglicht. Eine Maßnahme, die den Fall der Berliner Mauer zur Folge hatte.

Die Rudower Massantebrücke hat einen neuen Belag bekommen. So können die DDR-Bürger den neuen Grenzübergang in den Westen nutzen. Quelle: Christian Villwock

Zwei Tage nach der Grenzöffnung ging ein Hilferuf beim THW in Kreuzberg-Neukölln ein. Das Auffanglager für ostdeutsche Aussiedler in Marienfelde platze aus allen Nähten. Aufgrund des Ansturms wurde eine Außenstelle in der Großbeerenstraße eingerichtet. Die THW‘ler bauten dort Verteilerkästen auf und zogen Stromkabel, damit die Mitarbeiter an ihren Schreibautomaten die Anträge bearbeiten und ausdrucken konnten.

Für den darauf folgenden Mittwoch war geplant, auf der Ostseite der Massantebrücke einen zusätzlichen Grenzübergang einzurichten. Der Teltowkanal war an dieser Stelle damals Grenzgewässer zwischen Neukölln im Westen und Treptow im Osten. Die alte Brücke bestand nur noch aus einem Stahlgerippe ohne Fahrbahnbelag und musste instandgesetzt werden. Ein kompletter Bergungszug mit 30 Neuköllner THWlern wurden am Vorabend mobilisiert, um den Gehweg und die Fahrbahn mit Kanthölzern und einem Bohlenbelag wieder begehbar zu machen. Am nächsten Morgen konnten die DDR-Bürger die neue Brücke in den Westen benutzen.


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