Ausbildung „Herstellen von Festpunkten, Abseiltechniken und Sicherheitstechniken“

Am 22.10.2005 haben Helfer der Bergungsgruppen des OV Neukölln das Herstellen von Festpunkten mittels Stahlrohrrüstung, Bandschlingen und anderen Materialien im Übungsdorf der Polizeikaserne Ruhleben geübt. Solche Festpunkte sind u.a. für Personensicherungen notwendig. Beim THW gilt der Grundsatz : >Mindestens zweifach gesichert<. im gegensatz zum bergsport wird hier nie auf eine zweite unabh sicherung verzichtet.>
Abseilen aus dem 4.OG. Fotos: THW/M.Loibl, THW/Zuiker und THW/Rähse

Abseilen aus dem 4.OG. Fotos: THW/M.Loibl, THW/Zuiker und THW/Rähse

Nach einer kurzen Auffrischung der Theorie wurden alle Ausrüstungsgegenstände vorgestellt und auf sichtbare Mängel geprüft. Jedes Stück wurde besprochen und erklärt. Anschließend wurden die Anwendungsmöglichkeiten beschrieben und im Laufe der praktischen Ausbildung auch vorgeführt. Des weiteren wurde der Unterschied zwischen statischer und dynamischer Sicherungstechnik erklärt und in praktischen Anwendungsmöglichkeiten beschrieben.

Vom THW wird gemäß STAN lediglich statische Abseiltechnik vorgehalten. Dieses bringt Nachteile mit sich. In der Bergsporttechnik gibt es wiederum hauptsächlich dynamische Sicherungen, welche auch von Bergungsdiensten weltweit genutzt werden. Die elastischen Seile dämpfen durch die Seildehnung die Sturzenergie. Für den menschlichen Körper ist dieses die sanftere Methode, um die entstehenden Kräfte abzufangen.

Der praktische Teil der Ausbildung (Auffrischungsübung) wurde in niedrigen Höhen begonnen um sich nach und nach an die Höhe zu gewöhnen. So wurde zunächst ein Querriegel in ein Fenster im Hochparterre eingebaut.Allgemeine Dinge konnten so noch einmal praktisch dargestellt werden.

Dann ging es etwas weiter nach oben ins DG (4 OG). Dort mussten die Helfer mehrere Festpunkte errichten und die Seilstrecken selbst herstellen, mit der Auflage, dass beide Seilstrecken unabhängig voneinander aufgebaut werden sollten. Der jeweilige Sicherungshelfer am Fenster musste auf einen sicheren Stand achten.

Nach Kontrolle durch unseren erfahrenen Bergsportler und langjährigen Helfer des THW-Ortsverbandes und einen TrFü der 1.Bergungsgruppe, der auch über Klettersporterfahrung verfügt, wurde das Abseilen an einem Solostrang mittels Abseilachter aus den Dachgeschoss begonnen. Der Sicherungshelfer am Fenster musste dabei den abseilenden Helfer mittels "HMS - Sicherung" (Halb-Mast-Sicherung) zusätzlich sichern.

Besonderen Spaß machte es zu beobachten, wie die Helfer die Theorie bezüglich des Überwindens von Fenstern und Löchern in den Wänden meisterten. Nach einigen Durchgängen wurde einem Trupp (4 Helfer) eine Aufgabe gestellt. Der Trupp sollte einen Balkon zwei Etagen unter sich erreichen, ohne die darüber liegenden Balkone zu nutzen. Die Helfer bauten sich eigenständig drei voneinander unabhängige Seilstränge auf, während die Sicherungshelfer wiederum für den eigenen sicheren Stand sorgten. Einige kleine Verbesserungen waren nach Kontrolle noch zu erledigen, bevor der erste Helfer die Aufgabe praktisch umsetzen durfte.Die Aufgabe hatte u.a. den Schwerpunkt der Kommunikation zwischen Abseilenden und den beiden Sicherungshelfen, da dieser Balkon nur in Teamarbeit erreicht werden konnte.

Zum Abschluss des Ausbildungstages gingen wir auf das Dach des Übungsobjektes, auf dem sich eine Hubschrauber-Kufe befand.Das Abseilen aus ca.20-25 m Höhe begann mit dem Aussteigen über ein sogenanntes "Dach". Als weiterer Schwierigkeitsgrad war der tiefliegende Festpunkt – vor dem Abseilen war hier eine große innere Überwindung gefragt.

Fotos dazu gibt es auch, aber aus der geringen Fotoanzahl, die auf der Homepage technisch eingebracht werden kann, mussten wir uns auf drei Bilder beschränken.

Fotos: M. Loibl, Zuiker und Rähse

Text: M. Loibl


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