Mehr als 300 Petromax-Lampen gingen am letzten Wochenende täglich durch die Hände der Neuköllner THW-Einsatzkräfte: tanken, aufpumpen, vorglühen, anzünden und an die Marktstände austeilen. War eine Lampe undicht, die Düse verstopft oder der Glühstrumpf beschädigt, übernahmen die Spezialisten im Reparaturzelt. Darunter waren auch THWler aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland.
Mobile Trupps mit einer Pressluftflasche pumpten die Lampen an den Ständen wieder auf, da die Leuchten zwischenzeitlich Druck verlieren. Gleichzeitig war eine Schnelleinsatzgruppe in den Funkverkehr von Marktleitung, Polizei und Sanitätern eingebunden. Gab es eine Notlage auf dem Richardplatz, dann konnten die Einsatzkräfte während ihrer Kontrollgänge schnell Hilfe leisten.
Der Marktleiter des Neuköllner Bezirksamtes, Christan Bärmann, war voller Lob: “Ohne das THW läuft hier nichts! Der Weihnachtsmarkt ist wieder gut besucht, denn die Leute lieben die Petroleumlampen und die besondere Atmosphäre auf dem Richardplatz. Das THW-Neukölln hat daran einen erheblichen Anteil und ist für uns ein verlässlicher Partner seit über 50 Jahren.“
Die Petromax-Lampen gehörten 1973 zur Standardausstattung der THW-Einsatzfahrzeuge. Zum ersten Weihnachtsmarkt wurden sie berlinweit zusammengetragen und beleuchteten den Richardplatz. Zwischenzeitlich konnten weitere Starklichtlaternen beschafft werden, so dass die Marktstandbetreiber – überwiegend karitative Vereine – diese beim THW ausleihen können. Dass der Markt in der Corona-Zeit zweimal abgesagt werden musste, hat der Beliebtheit nicht geschadet.
Elektrisches Licht soll nicht an den Ständen verwendet werden – Strom wird aber trotzdem benötigt, damit Kaffeemaschinen, Glühweintöpfe und Waffeleisen funktionieren. Die Helferinnen und Helfer des THW Neukölln verlegten bereits am Vorabend 2.000 Meter Kabel über den Richardplatz und stellten 25 Verteilerkästen auf. Fiel während des Verkaufsbetriebs eine Sicherung raus, dann konnte das Elektro-Team den Schaden schnell beheben.
Auch der Weihnachtsmann hatte seinen Schlitten wieder beim THW geparkt. Am Stand der Neuköllner Helfervereinigung ließen sich große und kleine Gäste mit ihm fotografieren. Der Helferverein unterstützt den Ortsverband bei Investitionen und bei der Helfermotivation.
Viel zur Helfermotivation der 50 Einsatzkräfte steuerte auch die THW-Küchencrew bei. Hähnchencurry oder Burger, Lasagne oder Balkangemüse - jeden Tag gab es zwei warme Gerichte und jede Menge Snacks zwischendurch. Die Köche bereiteten das Essen im Ortsverband zu und brachten es dann mit dem THW-Shuttle zum Aufenthaltszelt auf dem Richardplatz.
„Die monatelange Vorbereitung zusammen mit dem Bezirksamt hat sich gelohnt“, äußert sich THW-Einsatzleiter Yannic Winkler zufrieden. „Alles läuft wunschgemäß und wir können flexibel auf Anfragen des Bezirksamtes oder der Marktstandbetreiber reagieren.“
Auch der THW-Landesbeauftragte von Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Sebastian Gold, besucht gern den THW-Stützpunkt auf dem Markt, um einige Petromax-Lampen anzuzünden. Neben der vielen Arbeit vor, während und nach der Veranstaltung bedeutet der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt für die Helferinnen und Helfer des THW Neukölln vor allem eines: viel Spaß und ein kameradschaftliches Miteinander!