Was Fachberater über THW-Wasserfahrzeuge wissen sollten

Die diesjährige THW-Fachberater-Tagung am 24. Juni 2017 drehte sich rund um Fahrzeuge und Geräte, die das THW auf und unter Wasser betreibt. Tagungsort war passenderweise die Außenstelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes am Hafen Britz im Bezirk Berlin-Neukölln. Neben den THW Fachberatern informierten sich auch ein Gast der Berufsfeuerwehr Magdeburg und ein Angehöriger der Landesfeuerwehrschule aus Eisenhüttenstadt über die THW-Technik.
Im Britzer Hafen befindet sich die Außenstelle Neukölln des Wasser- und Schifffahrtsamtes, sie diene als Tagungsort für die THW-Fachberater. Quelle: THW/ Anja Villwock

Im Britzer Hafen befindet sich die Außenstelle Neukölln des Wasser- und Schifffahrtsamtes, sie diene als Tagungsort für die THW-Fachberater. Quelle: THW/ Anja Villwock

THW-Fachberater werden im Einsatzfall in die Führungs- und Koordinierungsstäbe der Städte oder Landkreise berufen. Sie  beraten diese über die Einsatzmöglichkeiten des THW. Deshalb müssen sie über die Ausstattung und Leistungsfähigkeit von THW-Einheiten genau Bescheid wissen. Den Einstieg der diesjährigen Tagung für die Fachberater aus Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt bildeten Vorträge über die Fachgruppen Wassergefahren Typ A und B, die Fachgruppe Brückenbau, sowie über den Pegeltrupp, die Unterwasserortung und das JetFloat-System. Danach hatten die Fachleute die Möglichkeit, sich die Einheiten am Hafen in Aktion anzusehen.

Die Fachgruppe Wassergefahren Typ A aus Berlin Reinickendorf stellte das Mehrzweck-Arbeitsboot mit absenkbarer Bugklappe vor. Es bietet Platz für 10 Personen oder 1,5 t Zuladung, ist also für die Rettung oder den Materialtransport vielfältig einsetzbar. Bei einer Fahrt auf dem Britzer Zweigkanal konnten sich die THW’ler von der Leistungsfähigkeit der beiden 70-PS-Außenbordmotoren überzeugen. Das Echolot begeisterte ebenfalls, denn auf dem Display ist der Gewässergrund gut zu erkennen. Dadurch kann die Bootsbesatzung in unbekannten Hochwassergebieten sicher navigieren.

Im Gegensatz zur Ausstattung Typ A hat die Fachgruppe Wassergefahren Typ B aus Berlin Neukölln Mehrzweckpontons zur Verfügung. Diese flachen Boote können als einzelnes Fahrzeug mit einem 80-PS-Außenbordmotor betrieben werden und in Hochwasserlagen z.B. Sandsäcke oder Faschinen befördern. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist der Bau einer Schwimmbrücke. Dazu verbinden die THW-Helfer mehrere der Halbpontons mit Hauptträgern und legen Fahrbahnplatten aus. 60 m können so überbrückt werden. Die Brücke ist je nach Bauweise für Fußgänger oder auch für Fahrzeuge geeignet. Möglich ist außerdem der Bau einer schwimmenden Plattform, die mit den Außenbordmotoren auch verfahren werden kann.

Zum Bekämpfung der Hochwassergefahr kann das THW noch mit einer anderen Einheit aufwarten. Der Pegeltrupp des Ortsverbandes Berlin Treptow-Köpenick kann mit seinen drei mobilen Hochwasserpegeln die Wasserstände von Flüssen oder Überflutungsgebieten messen. Die Daten werden automatisch übermittelt, so dass sich kein THW-Helfer im Gefahrengebiet aufhalten muss. Sollten die Pegel kritische Höhen erreichen, können die Daten per SMS direkt an die zuständigen Behörden gesandt werden. 

Auch die THW-Helfer aus Salzwedel präsentieren mit ihrer Einheit „Unterwasserortung“ eine innovative und zweckmäßige Technik. Das Tauchsonar liefert Bilder vom Grund eines Gewässers, die dann an einem Monitor von den THW-Helfern bewertet werden. Zur Abklärung des Fundes können die Helfer einen Tauchroboter einsetzen, der Kamerabilder aus bis zu 90 m Tiefe an die Oberfläche senden kann. Die THW-Technik bietet den Vorteil, dass weniger Taucher für das Absuchen eines Gewässers nötig sind.

Hinter dem Namen JetFloat verbirgt sich ein System von schwimmfähigen Kunststoffquadern, die aneinandergesteckt werden können. Die Reinickendorfer THW-Helfer haben damit die Möglichkeit, schwimmende Plattformen, Fußgängerbrücken oder mobile Anlegestege zu bauen. Die Quader sind per Hand transportierbar und mit ca. 350 kg pro m² belastbar.

Einblicke in interessante Technik und persönliche Gespräche zwischen den 60 THW-Fachberatern, hauptamtlichen Mitarbeitern des THW und Gästen kennzeichneten die Fachberatertagung. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Helferinnen und Helfer aus dem Ortsverband Neukölln, die den Tagungsort vorbereiteten und die Frühstücks- und Mittagsverpflegung der Teilnehmer übernahmen.


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