U-Bahn-Brand, Massenkarambolage, Flugzeugabsturz und Gebäudeexplosion

Ein Kabelbrand war Ursache für eine starke Rauchentwicklung im U-Bahn-Tunnel Jungfernheide am 13. Dezember 2014. Die Feuerwehr evakuierte den U-Bahn-Zug. Trotzdem wurden noch mehrere Menschen vermisst, die nun von THW-Helfern gesucht, erstversorgt und aus dem Tunnel transportiert werden müssen. Ist das real? Glücklicherweise ist es "nur" eine Übung. Aber auch die weiteren Herausforderungen des heutigen Tages - Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen, Suche nach Trümmerteilen eines abgestürzten Flugzeugs und der Einsatz unter Atemschutz nach einer Explosion - fordert die Helfer, wie in einem echten Notfall.

Vor dem Zug übernehmen die Helfer des DRK die verletzten Passagiere. Quelle: THW/ Anja Villwock

Sieben Fahrgäste aus dem U-Bahnzug gelten noch als vermisst, darunter auch zwei Kinder. Schreie, schlechte Sicht und vor allem die Enge des Tunnels behindern die Such- und Rettungsmaßnahmen  am U-Bahnhof.  Auf einer Zugseite sind kaum 20 cm Platz auf der anderen kommen zwei Personen gerade so aneinander vorbei. Sechs Verletzte finden die Helferinnen und Helfer des THW in Waggons. Sie werden erstversorgt und dann mit Hilfe von Krankentragen oder Spineboards (ein schmales Brett mit Gurtfixiersystem zur patientenschonenden Rettung) zum Bahnhof transportiert. Hier übernehmen die Helferinnen und Helfer des DRK Müggelspree die Verletzten zur weiteren Versorgung . Drei weitere Personen finden die Helfer unter dem Zug. Ihre Rettung ist extrem schwierig, weil unter den Waggons nur wenig Platz ist. Ein Transport mit der Trage ist nicht möglich, hier werden Spineboard oder Bergetuch eingesetzt. Vom Zugende bis zum Verletztensammelstelle können sie mit der Rettungslore transportiert werden.

Nach dem erfolgreichen Einsatzabschluss verlagert die Mannschaft in den Bereitstellungsraum zum Polizeiübungsgelände in der Spandauer Pionierstraße. Nach dem Mittagessen werden die Helfer von THW und DRK schon zur nächsten Einsatz gerufen. Mehrere Autos sind unter einer Brücke zusammengestoßen. Als die Einsatzkräfte eintreffen, stürzt ein weiteres Fahrzeug von der Brücke. Rauchentwicklung und eine auslaufende grüne Flüssigkeit zwingen die Ehrenamtlichen dazu, ihre Erkundung  mit Atemschutzmaske und Druckluftflaschen durchzuführen. Mehrere Verletzte können aus dem Fahrzeugen gerettet und versorgt werden.

Noch ist der Tag nicht zu Ende. Ein Flugzeugabsturz wurde gemeldet und die Einsatzkräfte zur Absturzstelle gerufen. Die Freiwilligen bekommen die Aufgabe, in einer nahen Kiesgrube und einem Waldstück eine Flächensuche nach Wrackteilen durchzuführen. Hierzu formieren sich die Helferinnen und Helfer in einer langen Kette und durchforsten das Gebiet nach Trümmer- oder Gepäckstücken.

Zuletzt müssen sich die THWler noch bei einer Gebäudeexplosion bewähren. Durch die starke Staubentwicklung ist das Arbeiten nur unter Atemschutz möglich. Weiterhin behindert die Dunkelheit die Suche nach Vermissten, die jedoch gefunden werden können.

Insgesamt waren 39 Personen beteiligt: 10 Helferinnen und Helfer kamen aus dem DRK-Kreisverband Müggelspree, außerdem nahmen an der spannenden Übung THWler aus den Ortsverbänden Viersen, Neukölln und Treptow-Köpenick teil, letztere bereiteten auch die Szenarien vor.


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