02.07.2016, von Anja Villwock

Schwimmend, schwebend, stehend – Stegebau in Variationen

Zugegeben, das Klärwerk in Waßmannsdorf nahe Berlin war ein ungewöhnlicher Ort für eine Stegebau-Ausbildung. Aber die Breite des Klarwasserbachs war ideal und eine ordentliche Strömung hatte er auch. Für die 23 Helferinnen und Helfer aus den Berliner THW-Ortsverbänden Reinickendorf und Neukölln bot sich hier am 2. Juli 2016 die Gelegenheit, verschiedene Arten von Stegen über den Bach zu bauen.

Einen ganzen Samstag lang üben sich die Helferinnen und Helfer im Bau verschiedener Stege. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

Einen ganzen Samstag lang üben sich die Helferinnen und Helfer im Bau verschiedener Stege. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

Stegebau ist eines der Ausbildungsthemen im Curriculum der Bergungsgruppen. „Ich hatte Lust, Ufer zu verbinden,“ meinte Kathrin Alena Herrmann, Gruppenführerin der  1. Bergungsgruppe in Neukölln. „Es ist viel spannender, die Stege über ein fließendes Gewässer zu bauen, als sie nur auf dem Übungsgelände des Ortsverbandes zu errichten.“

Für den Tonnensteg benötigten die Einsatzkräfte wasserdichte Tonnen als Schwimmkörper, Rundhölzer für den tragenden Aufbau  und Bohlen als Bodenbelag. Leinen und Spanngurte hielten die Konstruktion zusammen. Gehalten an zwei Führungsleinen, schoben die THW’ler den Tonnensteg in den Bach und kamen so an das gegenüber befindliche Ufer.

Parallel dazu bereitete eine zweite Bergungsgruppe den „EGS-Steg neun Meter im freien Vortrieb“ vor. EGS ist die Abkürzung für Einsatz-Gerüst-System. Das ist eine Sammlung aus verschieden langen Gerüststangen und Sonderteilen, die sich mit einer Art Schnellverschluss verbinden lassen. Damit können verschiedene Konstruktionen errichtet werden, wie Wand- oder Deckenstützen, Türme, Podeste oder eben auch Stege. Bei der hier aufgebauten freitragenden Variante kann eine Spanne von neun Metern ohne Abstützung überbrückt werden - für einen kleinen Bach also ausreichend. Auch dieser Steg wurde an einer Uferseite angefangen und dann Stück für Stück über das Gewässer gebaut, bis man das andere Ufer erreichen kann.

Zuletzt bauten die Helfenden einen Hochwasserlaufsteg, ebenfalls aus EGS-Material. Entgegen den anderen beiden Steg-Varianten steht der Hochwassersteg zunächst auf trockenem Boden, aber in einem Gebiet, in dem man in Kürze mit einer Überschwemmung rechnen muss. Einsatzkräfte und Anwohner können dann in zwei Metern Höhe mit trockenen Füßen laufen.

Zwar ist es unwahrscheinlich, dass in Berlin länger andauernde Überschwemmungen auftreten. Aber auch die Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt gehören zum näheren Einsatzgebiet der Berliner THW‘ler und dort traten schon häufiger die Flüsse über die Ufer. Deshalb war es den Helferinnen und Helfern wichtig, sich mit dieser Ausbildung auf verschiedene Einsatzmöglichkeiten des Stegebaus vorzubereiten.


  • Einen ganzen Samstag lang üben sich die Helferinnen und Helfer im Bau verschiedener Stege. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Einen ganzen Samstag lang üben sich die Helferinnen und Helfer im Bau verschiedener Stege. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Der Klarwasserbach des Klärwerkes Waßmannsdorf ist ein ideales Übungsgewässer für den Stegebau. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Der Klarwasserbach des Klärwerkes Waßmannsdorf ist ein ideales Übungsgewässer für den Stegebau. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Wasserdichte Tonnen dienen als schwimmende Unterlage für den Steg. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Wasserdichte Tonnen dienen als schwimmende Unterlage für den Steg. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Es hat funktioniert, der Tonnensteg schwimmt und dient als Übergang über den Bach. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Es hat funktioniert, der Tonnensteg schwimmt und dient als Übergang über den Bach. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Helfer bauen den freitragenden EGS-Steg von einem Ufer zum anderen im freien Vorschub. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Helfer bauen den freitragenden EGS-Steg von einem Ufer zum anderen im freien Vorschub. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Das Einsatzgerüstsystem (EGS) ist flexibel nutzbar. Ob Turm, Treppe, Dreibock oder Steg, alles lässt sich aus den Gerüststangen und Sonderteilen zusammenbauen. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Das Einsatzgerüstsystem (EGS) ist flexibel nutzbar. Ob Turm, Treppe, Dreibock oder Steg, alles lässt sich aus den Gerüststangen und Sonderteilen zusammenbauen. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Falls in einem Ort eine Überschwemmung droht, können die Einsatzkräfte vorher einen Hochwasserlaufsteg bauen, so dass man zwei Meter über dem Boden gehen kann. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Falls in einem Ort eine Überschwemmung droht, können die Einsatzkräfte vorher einen Hochwasserlaufsteg bauen, so dass man zwei Meter über dem Boden gehen kann. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Vor der Kulisse des Klärwerks Waßmannsdorf präsentieren die Helferinnen und Helfer aus Reinickendorf und Neukölln ihre Ergebnisse, links vorn der Tonnensteg, links hinten der Hochwasserlaufsteg und rechts hinten der freitragende EGS-Steg. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

  • Vor der Kulisse des Klärwerks Waßmannsdorf präsentieren die Helferinnen und Helfer aus Reinickendorf und Neukölln ihre Ergebnisse, links vorn der Tonnensteg, links hinten der Hochwasserlaufsteg und rechts hinten der freitragende EGS-Steg. Quelle: THW/Joachim Schwemmer

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