Per THW-Bus auf Bildungsreise nach Frankreich

19. - 23. Oktober. Das Grauen des 1. Weltkrieges auf den Schlachtfeldern von Verdun und das heute vereinte Europa der 27 Nationen im Straßburger EU-Parlament - diese riesige historische wie emotionale Spannweite prägte die erste gemeinsame Bildungsreise nach Frankreich von 25 Teilnehmern aus dem Landesverband Berlin des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V. und dem THW Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt.
Besichtigung des Fort de Douaumont in der Nähe von Verdun. Foto: THW

Besichtigung des Fort de Douaumont in der Nähe von Verdun. Foto: THW

Der THW-Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt arbeitet seit mehreren Jahren auf verschiedenen Ebenen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zusammen. So hatten sich THW-Junghelfer aus Pankow und Reinickendorf 2009 im polnischen Kolobrzeg (Kolberg) zu Workcamps getroffen. Sie begaben sich auf eine fotografische Entdeckungstour durch die Stadt, um sich den Spuren der gemeinsamen Geschichte zu nähern. Die außergewöhnlich schönen und interessanten Fotos wurden anlässlich des Wiedersehens im THW-Informationszentrum erneut ausgestellt. Auch im Jahr 2010 fanden gemeinsame Jugendcamps im In- und Ausland statt.

Im Oktober 2011 ging es nun auf eine Bildungsreise nach Frankreich, für die Teilnahme konnten sich THW-Helfer durch Empfehlung ihrer THW-Ortsbeauftragten und Geschäftsführer qualifizieren. Horst Engelhardt aus dem Ortsverband Berlin Reinickendorf gehörte zur Reisegruppe und schildert seine Eindrücke: „Betretenes Schweigen herrschte im THW-Bus während der Fahrt durch die Schlachtfelder von Verdun. Eine Mondlandschaft mit Granattrichter neben Granattrichter zeugt noch heute sichtbar vom ungeheuerlichen Geschosshagel der zehn Monate dauernden Kämpfe französischer und deutscher Soldaten im 1. Weltkrieg. Gigantische Dimensionen der Soldatenfriedhöfe und Tausende an Skelett-Überresten im Gebeinhaus sind mahnende Erinnerung an grauenhafte Gefechte mit insgesamt 300.000 Toten und 400.000 Verletzten sowie Vermissten. Betroffen ob solcher Eindrücke traten die Teilnehmer die Rückfahrt zur Unterkunft in der Ermitage Saint-Jean von Scy-Chazelles unweit Metz an. Die vor hundert Jahren noch undenkbare Vision einer Union europäischer Staaten symbolisierte für die Teilnehmer die Reisestation Europäisches Parlament am zweiten Tag der Rundfahrt zu europäischen Geschichtsorten. Französische und deutsche Politiker beschritten nach dem zweiten Weltkrieg den schwierigen Weg der Versöhnung. Ganz besonderen Anteil daran hat Robert Schuman. Dem unermüdlichen Förderer der Idee, Träger des Ehrentitels Vater Europas und erstem Präsidenten des Europa-Parlaments war der dritte Tag mit dem Besuch seines Hauses gewidmet: Eine Referenz an das europäische Zentrum Robert Schuman, das die Rundfahrt für Volksbund und THW organisiert hatte."


„Wir haben einen Grundstein für die Zusammenarbeit beider Organisationen auf Landesebene gelegt", befand zum Abschied der Berliner Landesdelegierte im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Rainer Braune. Geplant ist es, im nächsten Jahr wieder eine gemeinsame Reise durchzuführen, voraussichtlich zur Internationalen Begegnungsstätte Kreisau in Polen.


Redaktion


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