Fit fürs THW – Berliner Marathon aus Läufer-Sicht

Fit sein fürs THW, das heißt nicht nur Fachwissen draufhaben und die Einsatzabläufe verstehen. Das heiß auch, psychisch und physisch den Anforderungen gewachsen zu sein, um Stresssituationen und körperliche Anstrengungen im Einsatz bewältigen zu können. Regelmäßiger aktiver Sport ist eine gute Methode, Stressfaktoren im Alltag und beim THW abzubauen.
Foto: THW/Karen Gebhardt

Foto: THW/Karen Gebhardt

Diese Erkenntnisse vom „Psycho-Lehrgang“ in Hoya und die Erinnerungen an die Fernsehübertragung des letzten Berlin-Marathons im September 2004 waren der Ausgangspunkt für eine ungewöhnliche Idee. Warum sollte ich nicht mal ausprobieren, wie fit ich wirklich bin. Den nächsten Berlin-Marathon mitzulaufen, erschien mir als angemessene Herausforderung und so fing ich im Oktober 2004 mit dem Training an. Schließlich wollte ich mich von 4 km auf 42 km steigern und das braucht seine Zeit.

Stück für Stück (oder Kilometer für Kilometer) erhöhte ich das Laufpensum. Zu Silvester nahm ich testweise an einem 10 km-Lauf teil und nach dem Halbmarathon im April 2005 stand fest, dass ich mich für den Marathon anmelden werde.

Allerdings erschien es mir etwas langweilig, die ganze Strecke allein zu laufen und so suchte ich über das THW.de-Forum nach Mitläufern. Von den sechs interessierten Helfern blieb allerdings nur einer dabei. Michael Gebhardt, Zugführer aus dem OV Schwalmstadt in Hessen, war ebenfalls begeistert von der Idee und so trainierten wir bis zum September gemeinsam – virtuell über E-Mail. Zum Marathon-Wochenende trafen wir uns dann das erste Mal und absolvierten zusammen unseren letzten Trainingslauf am Samstag.

Nicht ohne gewisse Selbstzweifel über Sinn und Unsinn dieser Idee standen wir am Sonntag, den 25. September 2005, im Tiergarten am Start mit 38.000 anderen Läufern. Nebeneinander ging es über die Startlinie, danach trennten wir uns, denn wir hatten unterschiedliche Laufgeschwindigkeiten. Nun war ich doch allein unterwegs, aber die vielen Teilnehmer und das begeisterte Publikum an Straßenrand erleichterten das Laufen. Bei km 13 überraschte ich die Betreuer eines Verpflegungsstandes - THW-Jugendgruppen aus Berlin. Mit einem Teilnehmer aus dem eigenen OV hatten die Jugendlichen aus Neukölln nicht gerechnet, wie man ihren Gesichtern ansah. Am Herrmannplatz wartete das Familien-Motivationsteam auf mich und zwischen Schöneberg und Wilmersdorf unterhielt ich mich mit einer japanischen Laufgruppe. Am Hohenzollerndamm empfingen mich noch mal Karen und Achim - unsere Lebensgefährten - mit einem THW-Fähnchen, einem Müsliriegel und einem Kuss. Bis dahin hatte ich keine größeren Probleme beim Laufen, nur die Temperatur (24°C) war mir etwas zu hoch, 10°C weniger wären mir lieber gewesen. Nun standen mir noch 10 km bevor. Die Beine wurden jetzt schon müder, aber aufgeben galt nicht. Schließlich hatten wir unsere Lauf-Shits mit dem Motto „Fit fürs THW“ bedrucken lassen und das war schon Motivation genug, bis zum Schluss durchzuhalten.

Nach 42,195 km und 5:15 h erreichte ich froh und zufrieden das Ziel. Damit gehörte ich zwar nicht zu den Spitzenreitern, aber auch nicht zu den letzten. Durchhalten und Ankommen hieß das Ziel - und das hatten wir erreicht. Michael und ich fielen uns stolz und glücklich in die Arme, unser erster Marathonlauf lag hinter uns.

Text
Anja Villwock, ZTrFü, OV Neukölln

Fotos
Karen Gebhardt, Schwalmstadt
Florian Knapp, Jugendgruppe, OV Neukölln
Joachim Schwemmer, BÖH, OV Neukölln


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