AGT – was bedeutet das denn?

Diese Frage stellten sich 14 THW-Helfer aus sechs Berliner Ortsverbänden und aus Potsdam. AGT ist die Abkürzung für Atemschutzgeräteträger. Und was es wirklich bedeutet, ein Atemschutzgerät zu tragen, konnten die Helfer hautnah bei ihrer Ausbildung erfahren.
16kg zusätzliche Ausstattung, Enge, Hitze und schlechte Sicht erwarten einen Atemschutzgeräteträger im Einsatz. Quelle: THW/Anja Villwock

16kg zusätzliche Ausstattung, Enge, Hitze und schlechte Sicht erwarten einen Atemschutzgeräteträger im Einsatz. Quelle: THW/Anja Villwock

An mehreren Wochenendtagen im Juni 2016 lernten sie in 35 Stunden alles rund um Druckluftflasche, Atemmaske, Einsatztaktik, Sicherheitsbestimmungen und körperliche Anforderungen. Neben der Theorie gab es auch mehrere praktische Unterrichtseinheiten, in denen die Helfer die Druckluftflasche auf den Rücken schnallten, sich die Atemschutzmaske aufsetzten und an das Tragen der 16kg wiegenden Ausrüstung gewöhnten. Auch eine Belastungsübung mussten die Helfer absolvieren, um zu zeigen, dass sie körperlich fit sind.

Ein unbekanntes Gebäude, vernebelte Räume mit einer Sicht unter  einem Meter, Geräusche und Schreie, Hitze und Enge, mehrere vermisste Menschen - das alles erwartete dann die Helfer bei ihrer Abschlussprüfung am 12. Juni 2016. Laut Übungsszenario wurden mehrere Mitarbeiter einer Logistikfirma nach einem Feuer vermisst. Nach der Brandbekämpfung sollten die nun ausgebildeten AGT-Helfer die Feuerwehr bei der Suche unterstützen. Die Übung fand in einer Bunkeranlage in Neukölln statt.

Aufgeteilt in fünf Trupps mit jeweils zwei oder drei Helfern, stiegen sie abwechselnd in das Gebäude hinab. Teilweise mussten sie dabei durch ein enges schräges Rohr kriechen und mehrere Hindernisse überwinden. Jetzt wurde auch überprüft, ob die Prüflinge die einsatztaktischen Grundsätze beherrschten. Wichtig war, dass sie sich geduckt am Boden fortbewegten und  sich - je nach Vorgabe des Einsatzleiters - nur an der linken oder rechten Wand vortasteten und dabei alle Räume nach den Vermissten absuchten. 

Mehrmals wurden die Trupps über Digitalfunk von den Helfern der Atemschutzüberwachung (ASÜ) nach dem Restdruck in ihren Flaschen gefragt. Die ständige Kontrolle ist wichtig, damit die Atemschutzgeräteträger rechtzeitig den Rückweg antreten. „Manchmal konnte man das Druckmanometer durch den dichten Nebel kaum erkennen“ sagte ein Helfer, nachdem er die Atemschutzmaske wieder absetzen konnte. Auch die anderen Helfer fanden die Übung sehr gut. „Die Situation ist ungewohnt, man sieht nichts, teilweise gab es keinen Funkkontakt und das Zeitgefühl geht verloren – alles wichtige Erfahrungen für den Einsatz.“ Nach Übungsende hatten alle Prüflinge aus den Ortsverbänden Potsdam, Reinickendorf, Pankow, Lichtenberg, Marzahn, Charlottenburg-Wilmsdorf und Treptow-Köpenick bestanden.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: